]]>
]]>
]]>
Ist es nicht eher so, dass man zwar „nie“ bei *einzeln* von Zivilisation abgeschnitten aufgewachsener Kids keine Kulturzeichen erkennen kann, dafür aber praktisch „immer“ bei von Zivilisation abgeschnitten aufgewachsenen *Gruppen*? Könnte man also nicht sagen, dass Kultur im Menschen vielleicht nicht genetisch abgebildet ist („hardwired“), dafür aber in neuronalen Strukturen des Sozialverhaltens, dass erst dann aktiviert wird, wenn Mensch… naja, eben: sozial agiert? Hmm…
]]>]]>
Oder natürliche Muttermilch: klares Pro, aber lasst bloß nicht eure natürlichen Haare wachsen…
Die Scheinheiligkeit mit der diese Argumentation genutzt wird, um Gruppen zu marginalisieren, weil es scheinbar zwei Formen von Natürlichkeit gibt, also die erlaubte und die nicht erlaubte, so wie es gerade passt.
Damit macht man sich seine eigene Welt unendlich klein.
Besser: Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen 🙂 Vielfalt macht die Welt bunter.
]]>
]]>
]]>
Aber auch eine andere Argumentationslinie könnte ich bedienen, die des
kritischen Empirismus
nach Karl Popper. Danach ist die Nicht-Beobachtung einer Sache kein hinreichender Beleg für ihre Nicht-Existenz. Wir können menschliche Gruppen nicht ohne unethischste Experiment ohne erlernte Kultur beobachten. Hier liegt meiner Ansicht nach das Problem: Kultur wird erlernt. Es gibt natürlich Einzelfälle, in denen Kinder ohne Kontakt zu Kultur aufgewachsen sind. Sie zeigen keine Kulturzeichen, können nicht sprechen und zeigen insgesamt ein
eher „tierähnliches“ Verhalten
. Und da wir keine unethischen Experimente machen, bei denen wir ganze Gruppen von Kindern unter wissenschaftlichen Bedingungen als Gruppe aussetzen und schauen, ob sie eine Art von Kultur entwickeln, können wir das leider / zum Glück nicht überprüfen.
Die Tatsache, dass so gut wie alle Menschen, die wir kennen, in Kultur eingebettet leben, belegt nicht, dass Kultur dem Menschen an sich innewohnt. Wenn wir davon ausgehen, dass Kultur erlernt ist und Kulturen auseinander hervorgegangen sind und sich beeinflusst haben, wie man annehmen kann, kann das Argument allein auf dieser Grundlage nicht gehalten werden.
Ich persönlich ziehe die erste Argumentationslinie vor. Da muss ich den kritischen Empirismus nicht erklären und verwende das Argument der Natürlichkeit so, wie es mein Gegenüber sehr wahrscheinlich beabsichtigt hat. 🙂
]]>