Es ist hart, wenn Schuldige nicht bestraft werden. Und mich graust es bei dem Gedanken, dass besagter Mann vielleicht weiter Frauen bedrängt …
Die Gesellschaft will keine Schuldigen beschützen. Ich kenne einen Staatsanwalt – und der hat regelmäßig den Fall, dass er wirklich _glaubt_, dass der Angeklagte schuldig ist – aber für Freispruch plädieren muss, weil die Beweise nicht ausreichen.
Es gibt leider keine sicher funktionierenden Lügendetektoren. Daher gibt es in unserer Gesellschaft nur zwei Möglichkeiten: Entweder werden sehr viele Schuldige freigesprochen [im Zweifel für den Angeklagten] oder sehr viele Unschuldige werden verurteilt [im Zweifel für den Kläger]. Man hat sich für ersteres entschieden …
Das hilft vermutlich nicht weiter im Zorn, im Frust. Aber die Staatsanwaltschaft hätte sich wahrscheinlich auch gewünscht, dass sie den Mann hätten verurteilen können. Auch für Polizisten, Staatsanwälte, Richter ist frustrierend – nur ist bisher niemandem ein System eingefallen, was besser funktioniert. „Die Gesellschaft“ würde es gern besser machen – sie weiß nur einfach nicht, wie.
Ich wünsche dir alles Gute, dass dir Belästigungen in Zukunft erspart bleiben.
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Zum Thema Selbstverteidigung: Ich hatte drei verschiedene Selbstverteidigungskurse gemacht und es hat mir dann doch nichts genutzt. Im privaten Umfeld war ich einfach nicht im „Ich bin bereit mich jederzeit zu verteidigen.“ Modus und hab es auch einfach nicht verstanden was da gerade passiert. Selbstverteidigungskurse sind schon gut, aber sie helfen nicht immer.
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Ich persönlich möchte noch zu bedenken geben, dass es nicht die Lösung sein kann, dass wir uns verteidigen müssen – das zeigt eigentlich nur die Verfahrenheit und Absurdität des Zustands.
Leider weiß ich auch von Menschen, die Kampfsport machen und sich in ähnlichen Situationen trotzdem nicht verteidigen konnten – Schockstarre kann eben trotzdem einsetzen, wenn persönliche Grenzen so massiv überschritten werden und ich würde den Fall hier als massive Grenzüberschreitung betrachten.
Danke für deinen Kommentar – ich werde die Autorin aufmerksam machen, dass ihr jemand für sie kommentiert hat.
FP
erst einmal möchte ich dir von Herzen mein Mitgefühl aussprechen. Und dir ebenso von Herzen danken, dass Du Deine Worte hier nieder geschrieben hast.
Lesen wir von sexuellem Missbrauch, gehen wir oft gleich von einer Vergewaltigung aus. Doch Dein Missbrauch war oberfläch gesehen gar nicht so weitgehend. Und dennoch hat er ebenso tiefe Wunden in Deinem Inneren hinterlassen. Sich das begreiflich zu machen, ist sehr wichtig.
Es ist sehr traurig, dass Du von behördlicher Sicht keine Hilfe zu erwarten hast. Und diesen Fehlschlag nun auch noch verarbeiten musst.
Ich persönlich empfehle Dir (sogar dringend), dass Du Selbstverteidigung lernst. Beispielsweise Wing Tsun. Das ist eine Kampfsportart, die sehr passiv arbeitet und die Kraft des Gegners gegen ihn anwendet, ohne dass Du ihn bewusst verletzt.
Ein Nebeneffekt ist, dass Dein Selbstvertrauen und Dein Selbstbewusstsein gestärkt wird. Du strahlst das dauerhaft aus. Ein potentieller Täter wird von solch einer Ausstrahlung eher abgeschreckt. Sollte es dennoch wieder zu einem Angriff auf Deine Person kommen, warum und wie auch immer, läufst Du nicht so schnell Gefahr, in Schockstarre zu verfallen. Du hast bessere Chancen allein mit einer selbstbewussten Backpfeife solche Gestalten deutlich in ihre Schranken zu weisen.
Ich schreibe Dir dies als jemand, der ca. 10 Jahre seines Lebens gemobbt und verprügelt wurde. Mir wurde auch nicht geglaubt. Ich habe jedoch gelernt, jemand zu sein. Ich habe Respekt vor anderen, egal ob Frau oder Mann und ich habe Respekt vor mir. Ich bin wertvoll. Und indem ich mir das immer wieder sage (was ich auch erst mühevoll lernen musste), gewinne ich genug Macht, für mich einzustehen.
Ich wünsche Dir alle Kraft die Du brauchst und die Weisheit, Deine Möglichkeiten zu erkennen.
Fühle dich herzlichst umarmt.
Felis